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Dienstag, 29. Januar 2013

Schwarz-Weiss-Etappe #5-6 || Vergangenheitsgedanken



Ich erinnere mich an dich, wie man sich an sein Lieblingsbuch erinnert. Ich könnte jede deiner Seiten zitieren. Gute Sachen, schlechte Sachen, unsere Abenteuer, unsere Streits. Du stiehlst dich ziemlich oft in meine Gedanken, zugegeben. Doch zu meiner eigenen Überraschung gehst du jedesmal ziemlich schnell wieder, ohne Schmerzen zu hinterlassen, und wirst von Anderen ersetzt. 
Der Unterschied ist, dass du nicht mein Lieblingsbuch bist, dass du es niemals wirklich warst. Ich hab dich gelesen, aber nie diese starkes Verlangen verspürt, dich wieder und wieder zu lesen, öfters das gleiche Kapitel zu überfliegen. 
Die Wahrheit tut immer ein bisschen weh, oder nicht? Nun, die Wahrheit ist, ich habe dich wohl nie so sehr geliebt, wie ich angenommen habe. Vermutlich beruht das sogar auf Gegenseitigkeit. 
Woher sollen wir schon sagen können, ob diese Liebe wirklich echt und stark ist, wenn es die erste Liebe ist, die wir geben können? 
Sobald du merkst, dass du fähig bist noch mehr zu lieben, noch mehr Liebe zu geben, kommt dir alles vorherige lediglich wie eine Schwärmerei vor. 
Doch man sollte niemals bereuen. Ich bereue nicht - Ich habe dem Bereuen abgeschworen. 
Würde ich wünschen, dass es unsere Schwärmerei nie gegeben hätte, dann wäre jetzt die Zeit meiner ersten Liebe, und ich würde jetzt denken, dass sie echt und stark ist - und später bemerken, dass es noch viel echter und viel stärker geht. 
Wäre es nicht so?



Montag, 28. Januar 2013

Schwarz-Weiss-Etappe #3-4 || Fakten über Fakten



Ich war seit fast 4 Monaten nicht mehr zu Hause, habe Anfang Oktober das letzte Mal meine Mutter umarmt und meinen Freund geküsst und mit meiner besten Freundin ein 'Entspannungsbierchen' an der Alster getrunken. Ich wohne in Costa Rica, fliege aber am 15. Juli dieses Jahres wieder zurück nach Deutschland. Dort wohn ich mit meiner Mutter in Hamburg, aber uncool Ghetto-Randgebiet. Vor 3 Wochen haben Freundinnen mir auf der linken Seite einen Sidecut geschnitten (der Rasierer war kaputt). Ich habe mal Klarinette gespielt, war allerdings furchtbar schlecht. Ich tanze Ballett, früher russisch-klassisch, jetzt jazz-klassisch. Ich spreche mittlerweile ziemlich fließend Englisch und Spanisch wird noch. Ich habe vor Abi zu machen aber weiß nicht, was ich studieren oder in welchem Beruf ich arbeiten möchte - um mich zu entscheiden bleiben mir noch 2 1/2 Jahre. Ich vermisse vieles, aber ich will nicht zurück nach Deutschland. Manchmal wünsche ich mir für einen Moment oder ein paar Tage mal wieder in Hamburg sein zu können, aber dauerhaft würde ich es wohl nicht aushalten. In den Herbstferien 2013 habe ich vor mit meiner Kamera nach Berlin und Wien zu fahren, im Frühjahr 2014 dann nach England. Wie ich das bezahlen will, weiß ich selber nicht, aber nicht hinzufahren ist keine Option. Ich glaube an Seelenverwandte. Ich glaube nicht an Gott. Ich fühle mich bedrängt wenn Leute um mich herum die Bibel predigen oder Jesuskreuze mit sich rumschleppen. Ich habe keinen Respekt vor Rassisten und Homophoben Menschen. Ich bin innerlich ruhig und gelassen (geworden). Mein Freund hat am Valentinstag Geburtstag und ist etwa 2 Monate Jünger als ich. Ich lese viel. Ein perfekter Tag ist für mich eingekuschelt in Decken und Kissen, mit einem guten Buch, Tee und möglicherweise Keksen.

Samstag, 26. Januar 2013

Schwarz-Weiss-Etappe #1-2 || Das Kapitol



Ich schiebe mich zwischen den Menschen hindurch, meine Tasche mit der rechten Hand umklammert, und halte Ausschau nach Tauben.
Um mich herum rauschen Busse vorbei und Leute rufen ihre Verkaufsangebote laut aus.
In der Luft hängen tausend verschiedene Gerüche.
Wenn ich Tauben sehe, weiß ich, dass ich es geschafft habe, dann bin ich angekommen.
Aber ich sehe sie nicht.
Ich laufe an einer Häuserecke vorbei und überquere die Straße.
Ich höre Zwitschern. Obwohl - das ist schon kein Zwitschern mehr, das ist schreien.
Mein Blick sucht den Himmel ab, aber dort ist nichts zu sehen. Ich blicke zu den Bäumen und sehe kleine schwarze Vögelchen in ihnen sitzen.