Ich beneide jeden, dem es vergönnt ist, einer anderen Spezies anzugehören, als der der Menschen. Es ist zu bezweifeln, dass andere Lebewesen genauso dumm sind, wie der Mensch, welcher Waffen entwickelt, die ihn selbst töten können.
Vermutlich ist der Mensch auch das einzige Lebewesen auf Mutter Erde, was eine solche Bandbreite von Emotionen aufweist. Zum Beispiel Liebe; würde mich jemand fragen, wie sich Liebe anfühlt, so würde ich vermutlich folgendes darauf antworten:
Bei der Liebe treten zwei verschiedene Arten von Empfindungen auf: zum Einen fühlt es sich schön an. Als wäre jeden Tag Frühling. Du liegst auf weichem Gras, hörst Vogelgezwitscher während die Sonne dich wärmt.
Und zum Anderen, fühlt es sich so an, als wärst du am Südpol. Allein. In Unterwäsche. Mit einem Dolch in deinem Torso. Dieser Dolch dreht sich und dreht sich und dreht sich. Du kämpfst gegen den eisigen Wind, gegen die Kälte, während du dein Herz so laut schreien hörst, dass dir die Ohren bluten. Du wünschst dir, du wärst tot. Aber es ist dir nicht erlaubt zu sterben, nein, du musst mit deinem Schmerz leben. Es fühlt sich schrecklich an.
Manche sagen, dass es besser wird, mit der Zeit. Dass es weniger wird. Dass es weggeht.
Bullshit.
Es wird nicht besser, oder weniger. Es geht nicht weg.
Du verdrängst es. Du verdrängst es so lange, bis es nicht mehr geht. Aber der Schmerz bleibt.
Es heißt, wenn nach einer Trennung keiner der Beiden weint, war es keine Liebe. Wenn Einer weint, dann war es einseitige Liebe. Weinen aber beide, hat die Liebe nie aufgehört.
Ich kann nur sagen, dass, wer auch immer diese Sätze zu erst sagte, das Leben verstanden hat. Und versucht hat, die Liebe zu verstehen.
Liebe kann man nicht verstehen. Es gibt keine Erklärung für die Empfindung, es ist unbeschreiblich. Sie ist gut, sehr gut. Sie kann heilen. Aber es gibt auch eine schlechte Seite, sie ist böse und verletzt. Sie treibt einen in den Wahnsinn, bis man unter der Last zusammenbricht.
Würde ich ohne Liebe leben wollen?
Nein. Trotz der negativen Seite würde ich immer lieben wollen. Es ist beruhigend.
Ich denke, dass ich dir einen Grund hätte geben sollen, damit du bleibst. Dann müsste ich jetzt nicht diese Schlacht führen, von der ich nicht sagen kann, ob deine oder meine Armee stärker ist.
Was mir fehlt?
Mut.
Ich dachte eigentlich, dass ich nicht noch mehr über dich weinen könnte. Aber Menschen irren sich leider oft. Ich habe meine Tür geschlossen, und bin mit dem Rücken an der Tür hinunter gerutscht. Ich stützte meinen Kopf in meine Hände und habe vor mich hin geweint, gezittert. Ich habe gewimmert. Hyperventiliert.
Alles nur deinetwegen.
Ich gebe dir nicht die Schuld daran, nein. Du kannst nichts dafür. Aber du steckst nunmal mit drin.
Dein Vater hat mich seltsam angeschaut. Er dachte wohl, ich hätte dir das Herz gebrochen. Nachdem er mich still am Tisch hat sitzen sehen, hat er seine Meinung offenbar geändert.
Nur spielt es absolut keine Rolle, was dein Vater von mir denkt! Es ist mir egal. Denn wichtig ist im Moment nur was du denkst. Was du willst.
Ich weiß was ich will. Ich will dich. Nicht als besten Freund oder Kumpel. Nein, ich will dich als meinen J, meinen Freund.
Und ich kann nicht nur mit dir befreundet sein. Nach jedem Kontakt immer weinend zusammenbrechen - das geht nicht. Ich hab es versucht. Ich habe mich wirklich bemüht. Aber das halt ich nicht aus, tut mir leid. Ich kann das einfach nicht.
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