Freitag, 4. Januar 2013

3. Januar || Bunte Etappe #10 - 11




"Ich heule grad wie sonst was. Weil ich alles hasse, einfach alles, und mich sowieso, mich am meisten. Ich sollte aufhören so viel an mich zu denken, weniger auf mich fixiert sein, weniger egoistisch zu sein - immer nur ich, ich, ich ... ich will nicht so anstrengend für andere Menschen sein. Ich versteh mich nicht. Kein Stück. Scheiss auf alles. Einfach egal... Mach dir keine Sorgen, mir geht's gut."
ich an TB.

Er ist der letzte Mensch, dessen Aufmerksamkeit ich erkämpfen will - ich möchte sie geschenkt bekommen, ohne Aufforderung meinerseits. 
Aber nein, sie ist wichtiger. 
Natürlich soll er sich um sie kümmern, aber gleichzeitig soll er ... ja, was? Er soll sich für mich interessieren. Er soll merken, dass es mir nicht gut geht! 
Aber ... irgendwie merkt er es nicht. 
Er merkt es, wenn es ihr nicht gut geht. 
Ja, sie ist die psychisch instabile von uns beiden. Danke, was bin ich bitte? Er weiß doch selbst wie es um mich steht. Na ja, nicht alles - er hat nicht nachgefragt als ich letztens drauf hingewiesen habe, und ich hab mir nicht die Mühe gemacht ihm irgendwas aufzudrängen, was er nicht wissen will. Genau genommen weiß er nicht mal die Hälfte. Und ich bin mir nicht sicher, ob ich es ihm erzählen soll. Ich hab keine Ahnung. All diese Gedanken, diese verdammt negativen und bösen Gedanken, die mir viel zu oft durch den Kopf jagen ... was würde er dazu sagen? Würde er überhaupt etwas sagen? Würde es ihm zu viel werden mit mir und meinen psychischen Macken? Ich wünschte ich hätte Gewissheit.
Ich fühle mich so ersetzbar.
Er hat sie. Auch wenn es nur für drei Tage ist und sie morgen wieder fährt - er hat sie. Er wird auf sie einreden, wie gut und lebenswert das Leben doch ist. Er wird auf sie einreden, wenn es ihr schlecht geht. 
Wird er auch auf mich einreden? Wird er auf mich einreden, sich die Mühe machen, mich hier zu halten? Wenn ich wieder einmal einen meiner Ausraster habe, einen meiner Zusammenbrüche, wird er dann wirklich alles daran setzen, dass ich den nächsten Sonnenaufgang noch mitbekomme?
Oder kommt wieder nur ein trauriger Smiley und die Worte "nicht gut" so wie heute, früher am Tag. 
Danke, wirklich - ein trauriger Smiley und die Bestätigung, dass es "nicht gut" ist hilft ungemein. 
Während du neben ihr sitzt und ab und zu mal meine Nachrichten liest, sitze ich hier und muss mich davon abhalten meine Haut aufzukratzen. 
Du liest, dass es mir schlecht geht, ich sehe wie dein Status zu "online" wechselt, du tippst, ich bekomme den Smiley und die zwei Worte - du bist wieder offline, "letzter Kont. ..." steht da.
Danke. Wirklich, vielen Dank für deine "Liebe". Haha. 

Wie ich merke, dass sie dein Interesse hat - und ich es verliere. 


Und dabei wollte ich doch weniger Drama für 2013 ...

Mittwoch, 2. Januar 2013

Das Leder der Jacke schon rissig und alt || Bunte Etappe #8 - 9

Wir haben einen Platz, der nur uns gehört,
einen geheimen Satz, der nur uns gehört,
und der bleibt für den Rest der Welt unerhört,
damit uns kein Zweifel unseren Wunsch zerstört,
denn einen Wunsch hat jeder frei,
der Druck fällt, Brust schwingt wieder federleicht,
kein Monster mehr, das aus dem Nebel steigt,
mehr Monster werden kommen, doch sie kommen,
erst mit dem Dunst raus am Abend.
Und sollen sie doch kommen, denn wenn sie komm’,
werd’ ich alle erschlagen.
Der erste Stich von der Nadel, wenn sie die Farbe 10 Centimeter über mein Herz sticht,
schmerzt mehr als ich dachte, doch niemals genug, um zu zeigen, wie sehr es mir ernst ist.
Bis dein Name auf meiner Brust fliegt,
Narben beweisen nicht Schwäche,
sondern nur, dass uns keiner kaputt kriegt,
dass uns so schnell niemand mehr klein macht.
Mit dir ist es endlich unendlich einfach.
Erst teilen wir Kippen, dann teilen wir Lippen.
Wir schreiben unsere eigenen Hymnen, wissen, dass unser Leben ein Kinofilm ist,
zwei Stars ohne Make-Up in schwierigem Licht,
Pedal auf das Blech, uns kriegen die nicht.
Der alte Revolver fällt aus dem Bund,
ziel’ auf den Nordstern, Rebellen ohne Grund.
Erst blitzt Licht aus dem Lauf, dann hallt Donner und
alles verstummt.
Neben den Lichtern der Tanke, leuchtet grün Exit in dunkelster Nacht,
doch wir renn’ durch das Loch im Zaun, das nur wir kenn’ zu unserem Platz.
Die haben uns Tag für Tag runtergemacht,
Kampf ist verloren, die Wunden noch nass,
doch wir renn’ durch das Loch im Zaun, das nur wir kenn’ zu unserem Platz.
[Prinz Pi - Unser Platz]






Dienstag, 1. Januar 2013

Bis nach Toulouse || Bunte Etappe #5 - 7

Der Rauch breitet sich aus, legt sich kalt auf meine Haut.
Der Geruch steigt mir in die Nase, dringt bis in mein Gehirn.
Ich genieße diese Stärke, sie benebelt.
Einen Moment lang schließe ich die Augen. Ich sperre alles aus, die Vergangenheit, die Gegenwart, die Zukunft; alles um mich herum verschwimmt und ich fühle mich frei. Alle Probleme, alle negativen Gedanken, die ich mit mir rumschleppe, fallen von mir ab.
Ein Paar Sekunden Frieden.
Danach ist es vorbei. Vorbei ist die Stille in meinem Kopf, der Nebel in meinem Gehirn verflüchtigt sich, alle Probleme klammern sich wieder an mich, die negativen Gedanken beißen sich fest.
Links neben mir spüre ich Bs Arm, Wärme geht von ihm aus. Seine braunen Locken fallen ihm in die Stirn, ich streiche sie zurück und zwirbele sie zwischen zwei Fingern.
Er bläst den Rauch in Kreisen aus seinem Mund, in seinen Augen blitzt dunkles Grün; es ist Grün mit Orangen Flecken.
Meine Probleme sind gar nicht so groß - sie sind leicht aus der Welt zu schaffen, alles was ich brauche ist ein paar Sekunden Frieden.
Einatmen.
Ausatmen.
Einatmen.
Ausatmen.