"Hast du was von J gehört?", fragt sie mich, als ich eines der vier Bücher, welche sie auf dem Rückgabetisch platziert hat, einscanne.
Ich schaue sie an, überlege eine Millisekunde was ich sagen soll, entscheide mich schließlich für die Wahrheit und nicke.
"Ja, gestern."
"Sie stecken ja irgendwie fest, ohne Netz. Weil, er hatte gestern eine SMS geschrieben, und sich seither nicht gemeldet."
Aha, nichts, was ich noch nicht wüsste.
"Ja", sage ich nur, nehme das nächste Buch, warte auf das Piepen und lege es zu einem kleinen Stapel dazu.
Zwei Sekunden später drucke ich den Beleg aus, sie nimmt ihn, ich verabschiede mich, und sie ist wieder weg.
Fort aus meinem Leben.
Hallelujah.
Ob sie wohl weiß, dass ich seit 19 Tagen nicht mehr mit ihrem Sohn zusammen bin?, frage ich mich, als ein paar Bilderbücher mehr schlecht als recht auf einen Stapel lege.
Sein Vater ist sich dieser Tatsache bewusst, denn an dem Tag, wo wir uns getrennt haben, hat er bis 3 Uhr morgens mit J geredet - ich würde zu gern wissen, worüber sie sprachen ...
Pro- und Contra-Liste, schwirrt es mir durch den Kopf.
Richtig, die Liste! Sobald J aus Prag zurück ist, muss ich ihn fragen, wie viele Contra-Punkte er hat. Davon hängt möglicherweise alles ab.
Möglicherweise.
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