Samstag, 26. Oktober 2013

Sturzflug

Das Leben lässt sich nicht kontrollieren. So einfach ist das.
Es ist eine Menge passiert in den letzten Monaten, nicht nur schönes, aber hey: wäre auch ziemlich langweilig, nicht wahr?
Es gibt Tage, da möchte ich mich am liebsten einfach bei der Menschheit abmelden, eine Auszeit von allem nehmen. Und es gibt Tage, da möchte ich so unendlich viel machen, dass sich das schlecht zwischen Montag und Sonntag unterbringen lässt.
Die perfekte Mischung zwischen diesen beiden Stimmungen, besitze ich nicht. Möchte ich auch nicht. Ich sehe es ja täglich bei anderen; diese "mir-doch-egal" Einstellung zum Leben. Klar, die hab ich auch oft genug. Trotzdem will ich aktiv sein, und nicht passiv, wenn es um mein Leben geht.
Was alles passiert ist seit Anfang Juni? Ich bin wieder in Deutschland, gehe wieder in die Schule, schlage mich wieder mit meinen Problemen herum, die inzwischen (leider) schon zu meinem Alltag gehören. Ich dachte eigentlich, sie würden verschwinden, weil sie lange Zeit nichts von sich hören ließen - aber nö.
Ich habe einen Haufen neuer Menschen kennen gelernt, und auch ein paar Menschen dabei zugesehen, wie sie aus meinem Leben marschieren. Aber ich halte niemanden mehr auf, wer gehen will soll gehen.
Gleichzeitig habe ich alte Freundschaften irgendwie wieder bekommen. T. zum Beispiel - als ich eine Nachricht von ihm bekam, knapp vor zwei Monaten, war erstmal Verwirrung am Start. Aber hey, mit der Zeit geht alles.
TB und ich sind nicht mehr zusammen, schon seit März oder so nicht mehr. Wir reden nicht. Er ist ein kleines Kind. Soll er doch.
Lebensmotto? Immer neue Wege finden, um irgendwie mehr zu begreifen, und mehr zu zerstören. Alles ein bisschen kritisch.
Schule: Abi und so, ich hab todes Angst und breche einmal im Monat zusammen (durchschnittlich) - gut, dass das so viele interessiert.
Das Leben lässt sich nicht kontrollieren. So einfach ist das.



ich bin anti-perfektionist.


Mittwoch, 5. Juni 2013

Kleines Koma

Ich lag eine Weile lang im Koma, jetzt bin ich wieder da.
Ein Gefühlskoma, um mein Leben auf die Reihe zu kriegen oder so. Und irgendwie hat das ja auch funktioniert ... und gleichzeitig sitze ich jetzt hier, und habe Gefühle für dich. Wie konnte das passieren? Das ist so ziemlich das genaue Gegenteil, das hat nichts zu tun mit "Leben auf die Reihe kriegen". Das ist mehr "Leben verkomplizieren" und "Kopf ficken".
Fast einen Monat hat dieses Koma gedauert, bis ich Sonntagmorgen aufgewacht bin. Samstag hatte ich mir noch bereitwillig eine Nadel in den Körper stechen lassen, um meine Haut mit Tinte zu tränken - und vielleicht haben mich die zarten Linien, die nun meine Rippen zieren, ja aufgerüttelt. Unsanft.
Ich bin Sonntag aufgewacht, früh morgens in meinem Bett, aber ich trug dein Hemd. Dein Geruch war auf meiner Haut, in meinen Haaren, berauschend wie eine Droge.
Wenn du schon einmal so aufgewacht bist, weißt du sicher, wie sich das anfühlt ... es kommt alles aufeinmal - als würden die Dämme, die zwischen Herz und Kopf gebaut wurden, alle gleichzeitig brechen, und eine Flut von Gefühlen überschwemmt dich. Und dann liegst du da. Fragst dich, ob dein Herz das jetzt echt ernst meint. Dann gehst du zum Spiegel, um sicherzugehen, dass dein Kopf noch dran ist.
So hab ich mich gefühlt, genauso.
Und die Ironie ist, dass ich doch überhaupt nur deinetwegen im Koma war. Weil ich diese Auszeit wollte, weil ich sie brauchte. Aber im Leben passiert es öfters mal, dass ein Plan nicht so läuft, wie man sich das ausmalt.
Anstatt ein gutes Koma zu bekommen, um dich vielleicht zu vergessen ... was hab ich stattdessen bekommen, hm? Gefühle. Viele Gefühle. Und ich war fröhlich und traurig zur gleichen Zeit, frag mich nicht wie das sein kann.
Ich weiß nicht, wie du für mich fühlst, ob du auch mal im Koma warst und verstehst, wovon ich rede.
Aber ich weiß, dass du mich sehr glücklich machst, aber auch sehr traurig. Und ich wünschte, dass es nur eines dieser zwei Sachen wäre.
Und irgendwie, von all diesem Kram mal abgesehen, wünschte ich auch, ich könnte dich küssen. Einfach so. Aber ich bin ein zu großer Feigling dafür, komisch, dass nur ich das weiß.

Montag, 22. April 2013

if everybody smoked a blunt, believe the mind, the world could be a better place.


Wieso haben wir gelacht frage ich.
Ich weiß nicht, mir war einfach danach sagt M. 
Wir sind so high, wir könnten nach Berlin, Tokyo oder Jamaica fliegen. Der Boden ist unglaublich gemütlich, die Rucksäcke unter meinem Kopf sind das perfekte Kissen. Unser Lachen fühlt sich viel zu gut an. Die Zimmerdecke über unseren Köpfen scheint tausende Rätsel zu bergen und der Ventilator bewegt sich unglaublich langsam, so dass man jedes Rotorblatt sehen kann. Ich trage sein Hemd, bin eingebettet in seinen Geruch. Ich erinner mich nicht mehr, was wir die ganze Zeit getan haben. Das Gras war so gut, dass es Lücken in meine Erinnerung gerissen hat. Wir waren fast den ganzen Abend zusammen. Und mein Kopf macht wieder Chaos, diesmal wegen M ... und ich weiß nicht, wie ich das finden soll. 
 

Montag, 8. April 2013

Du warst ein Polaroid im Regen.

Und plötzlich höre ich dieses Lied und der Text passt so perfekt zu dir. Ich sitze da, höre einfach nur zu - und vermisse dich schrecklich doll.
Denn Fakt ist, du bist mein bester Freund.
Du hast gesagt, gekaufte Feuerzeuge haben keine Seele. Und beim Rauchen meintest du, wir teeren unsere Lunge, damit der Tod nicht rausrutscht.
Wir haben Zigaretten geteilt, Bier geteilt, Gras geteilt, Lippen geteilt. Wir haben Pläne gemacht, mit Drogen, die wir zusammen nehmen wollen, von Wochenenden, die wir zusammen verbringen wollen, sobald wir wieder in Deutschland sind.
Die Pläne stehen immer noch, Fy, und sie werden alle durchgezogen.

Und wir teilten uns unseren Walkman,
das erste Bier, mein Mofa und den Frust.
Im Nachtbusfenster der Mond;
der erste Kuss war Erdbeerbowle und Spucke,
wie ein Polaroid im Regen: leicht verschwommen.
Als du später wegzogst brach ich heimlich zusammen.
Ich spielte unentwegt Gitarre.
Heulte auf Papier.
Du warst ein Polaroid im Regen.


Sonntag, 31. März 2013

Wir ließen unsere Wünsche steigen, so wie Drachen, nur ohne Schnur


106 Tage noch.
Dieser Sommer wird bereichert mit ein bisschen mehr Alkohol und ein bisschen mehr Drogen. Ein bisschen mehr Regelbrechen und eine Menge mehr von Fröhlichkeit und Freiheit. Und auf jeden Fall Tanzen, zu lauter Musik mitten in der Nacht, wenn wir uns gegenseitig kaum noch wahrnehmen. Mit den sechs besten Freundinnen ein Bett teilen und am nächsten Morgen Katerfrühstück. Dann, wenn der Herbst kommt, im Coffeeshop stundenlang über alles und nichts reden. Im strömenden Regen zu F. nach Hause laufen, wo wir einfach nur rumliegen und der Fernseher den ganzen Nachmittag läuft. Wir kritzeln unsere Hausaufgaben hin während wir das nächste Wochenende planen. Dann kommt der erste Schnee, die Busse werden voll und morgens fangen wir schon an zu lügen, in dem wir den Busfahrer um eine Kinderkarte bitten, weil keiner von uns einsieht so viel Geld zu bezahlen. Die Schulgänge werden gemieden, weil die Fenster so alt sind, dass sie die ganze Kälte hineinlassen. Wir werden in der Cafeteria und Pausenhalle dicht an dicht stehen - nur die kleinen Kinder werden draußen sein. Irgendwann werden wir es aufgeben, für unsere Plätze im Warmen zu kämpfen, und uns raussetzen in den Schnee. Vielleicht sogar eine Schneeballschlacht anfangen. Wenn es Frühling wird, und der Schnee langsam taut, kommen die Klausuren. Die Lehrer werden uns einreden, dass wir all dieses Zeug später im Leben brauchen werden, aber wir wissen, dass es nicht so ist. Stattdessen freuen wir uns, wenn wir mit einer 4 bestehen, denn bestanden ist gut, gut ist 2 und 2 ist fast 1. Wenn wieder Blumen wachsen und es wärmer wird beginnt es wieder von vorne, die Tage werden länger und zum Sonnenuntergang wird im Stadtpark gekifft. Wir setzen uns wieder an die Alster, diesmal können uns die Bullen ruhig nach den Ausweisen fragen - wir sind alt genug, dass sie uns nicht viel können. Und dann, am Ende des Schuljahres, geben wir unsere Bücher ab - mit verklebten Seiten und schmutzigem Einband. Wir kriegen unsere Zeugnisse, mitlerweile sind uns unsere schlechteren Fächer egal. Der letzte Schultag wird mit vielen Umarmungen beendet, obwohl man genau weiß, dass die meisten einen nicht mögen. Die Sommerferien werden mal hier, mal dort verbracht und kurz bevor das neue Schuljahr beginnt, muss man noch einmal darauf anstoßen, dass man es soweit geschafft hat. Und vor allem, dass es uns alle noch gibt.



Samstag, 23. März 2013

Summer Skin


 Ich sitze hier, ein Song nach dem anderen von Blind Pilot wird abgespielt.
Eigentlich wollte ich über dich schreiben. Über gestern, über heute. Ich wollte schreiben, wie es ist, zu wissen, dass du nicht mehr mit mir Busfahren wirst. Dass dein Platz in der Klasse jetzt immer leer sein wird. Dass ich dir mein Mittagessen nicht mehr schenken werde. Kein Schiffe-Versenken im Unterricht mehr. 
Aber ich kann nicht. Ich hab tausend Dinge, tausend Sachen, die wir erlebt haben im Kopf. Aber alles was ich schreiben kann, ist ein einfaches "du wirst mir fehlen". Und ich weiß, dass das nicht reicht. Aber ... so ist es eben. 
August 2013. Vielleicht auch erst im September. Dann setzen wir unsere Pläne um, alles, was wir noch vorhatten, werden wir auch durchziehen. 
Aber bis dahin wirst du mir so schrecklich doll fehlen. 
Man sieht sich in Deutschland, Fy.

Sonntag, 17. März 2013

Nachtluft und Windgelächter




Meine Lunge füllt sich mit dem Rauch, in meiner Kehle wird es warm.
Ich sitze auf dem großen Stein, starre hinauf in die Bäume. 
Das Blattgrün leuchtet unglaublich stark.
Es fühlt sich an, als wäre jeder Beat das Auftreten eines gigantischen Wesens, was sich seinen Weg durch die Welt bahnt.
In der Musik liegt so viel mehr, als nur Melodie.
Auf dem gegenüberligendem Flussufer wohnen kleine Menschen, ihre Höhlen liegen unter den Steinen.
Der Fluss ist ihr Meer, die Steine ihr Gebirge.

Lange nicht mehr so gut gefühlt, so frei, so grenzenlos.

Montag, 11. März 2013

with freedom comes nudity.


A
Die Sonne fällt in deine Augen, lässt das dunkle Braun golden scheinen.
Ich küsse dich ein letztes Mal, dann drehe ich mich um und steige in den Bus. 
Rückblick: 
Wir liegen auf M's Bett, Wiz Khalifa im Hintergrund, ich bin an dich gekuschelt.
Du riechst nach einer Mischung aus Aftershave und Bier. 
Deine Bartstoppeln kratzen auf meinem Gesicht.
Ich höre deinen Atem, spüre deinen Herzschlag. 

Wie schnell sich die Dinge verändern können. Letztens noch stand mir Fy mit seinen strahlend blauen Augen gegenüber, und im nächsten Moment setzen wir alles zurück auf Anfang.
Man muss keine Küsse teilen, um sich nahe zu sein.
Fy und ich werden alles so machen, wie am Anfang - uns nahe sein ohne Nähe zu haben.
Weil da ist ja noch A. Und A ist wichtig.
Und A ist meiner, irgendwie.
Und ich bin seine, irgendwie.

Donnerstag, 28. Februar 2013

Die Jugend - Zeit für blutige Nasen und 'ne gute Zeit.

 Hamburg

Ich hab Musik in den Ohren, alles um mich herum ist unsichtbar für mich. 
Prinz Pi singt von Liebe, Casper's Stimme erzählt mir von Schmerzen und vom Durchhalten, Samy Deluxe meint zu mir, ich soll ich selbst sein und nichts drauf geben, was die anderen denken. 
Seit gestern Abend geht's mir gut. Richtig gut.
Es ist nichts mehr aussichtslos oder zum scheitern verurteilt, sondern wird einfach gemacht.
Das Leben ist zu kurz, um zu bereuen, um Möglichkeiten nicht zu nutzen, um keine neuen Sachen auszuprobieren. 
Es ist zu lang, um alles für immer zu garantieren.
Irgendeine Mischung dazwischen ist die richtige. 

Samstag, 23. Februar 2013

Denn "als wir jung waren" ist jetzt


 Hamburg
__________________________________________________________________________________

Den ganzen Tag am Wasserfall verbracht. 
Unter der Sonne von den Felsen hinab ins Wasser gesprungen. 
Gelebt von Bier, Zigaretten  und Chips.

Fy, R und Jo um mich rum, während wir im Wasser sitzen und unser Bier von oben anstoßen. 
Fy's Kopf ruckt nach vorn, als Schaum aus dem Flaschenhals stößt. 

Eine Weile später habe ich Bier in den Haaren, auf der Haut - es war Fy von der einen und Jo von der anderen Seite mit ihren Flaschen. Ich räche mich mit Flusswasser an ihnen, Fy schreit "Was ist falsch mit dir? Wer hat dir denn ins Gehirn gekackt?" aber hat dabei sein breites Grinsen auf den Lippen, was mich nur noch mehr zum Lachen bringt. Ich weiß, dass er sowas, was er sagt, nicht ernstmeint.  

Als wir abends mit R bei Quiznos sitzen und unsere Sandwiches verspeist haben, streiche ich Fy unabhängig durch die Haare - er will nicht dass ich aufhöre und ich will auch nicht aufhören. 
Wenn er mich anschaut liegt etwas in seinem Blick, als wäre da nochmehr, was er nicht sagt. Und wenn ich daran denke, wie er mich angebettelt hat mit zum Wasserfall zu fahren, glaube ich, dass ich eine Ahnung habe, was es ist.
 

Hinter der Bude, wo wir hockten in den Sommernächten. Finger pulten Etiketten nach und nach vom Hals des Becks.


 Hamburg
 --------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Er sitzt im Schneidersitz neben mir, Augen geöffnet, ganz still. Wenn er zieht, zittert sein Kopf manchmal. Ich streiche ihm durch die Haare, ziehe meine Hand aber wieder zurück.
Ich ziehe den Rauch tief in mich hinein, stoße ihn durch die Nase wieder aus. Ohne zwischendurch einzuatmen ziehe ich wieder; das knallt rein, hat er gesagt. Es geht direkt in meinen Kopf, für einen kurzen Moment bin ich ganz leicht - was bleibt ist das Schwindelgefühl.
Er lehnt sich zu mir rüber, bildet mit seinen Händen eine Brücke zu meinem Mund und wir teilen meinen Rauch. Ich schaue ihm dabei in die Augen. Sie leuchten ihr strahlendes Blau, die Pupillen zwei schwarze, riesige Punkte.
Schwindelgefühl erfüllt wieder meinen Kopf, diesmal deinetwegen.

Geshishat in der Frische des Abends, als es dunkel wurde, erleuchteten die Lichter von San José am Fuße des Bergs leicht unseren Platz.


Donnerstag, 21. Februar 2013

Sinnlospost #2847 -- Schlussstrich || Nächste Seite

Schönes Hamburg -- Heimatstadt.

TB
Es ist beendet, Schlussstrich gezogen, zu viel geweint, zu viel gestresst, zu viel kaputt gemacht.
Komischerweise fühle ich mich trotzdem gut - war wohl die richtige Entscheidung.
Jetzt wird alles neu angefangen, ich bin gedanklich frei und grenzenlos in meinen Möglichkeiten.
Wenn ich so drüber nachdenke, hat er mich schon eingeschränkt...
Es war kein Fehler, ich bereue nichts. Es war schön - aber vielleicht war es eine Möglichkeit zu lernen und nicht eine Möglichkeit zu bleiben.

Fy
Chaos herrscht in meinem Kopf, die strahlenden Augen sind schuld - weil ihr blau sich so in meine Gedanken drängt.
Mit ihm ist die Welt ein bisschen besser, gibt es weniger Probleme - mit ihm ist alles einfach.




Montag, 18. Februar 2013

Vodkakotze.

Hamburg | Dahlmankai-Treppen & irgendwo nähe Elbphilharmonie


TB.
Wir sind ein sinkendes Boot. Es ist besser ein sinkendes Boot zu verlassen und sich ein Neues zu suchen, anstatt mit ihm unterzugehen. 
Irgendwas ist bei uns kaputt gegangen. Irgendwas, was sich nicht mehr reparieren lässt. 
Wir haben so lange durchgehalten, und doch schmeißen wir nun alles weg. 
Vermutlich ist es besser so. 
Irgendwann kann man einfach nicht mehr kämpfen. Irgendwann ist es an der Zeit, den Dingen ins Auge zu blicken, und sich einzustehen, dass es keinen Sinn mehr hat. Dass zu viel zu Bruch gegangen ist. 
Wir wissen beide nicht wirklich, wie es weitergehen soll.
 ...
Dabei dachte ich wirklich mal, dass wir das schaffen. 

______________________________________________________________________________


Fy.
Ich sehe dich jetzt jeden Tag, du sitzt fast immer neben mir. 
Strahlend blaue Augen, blonder Lockenkopf, riesengroß, etwas abgedreht. 
Wir planen jetzt schon unsere Abenteuer, unsere kleinen Reisen um das Land zu entdecken. 
Und ich freue mich auf jeden neuen Tag, weil ich dir begegne und du alles irgendwie besser macht. 
So irgendwie.

______________________________________________________________________________


Tut mir leid, dass ich mich so lange nicht gemeldet habe. 
Bin wieder hier.


P.S.: "Vodkakotze" war Samstag - mir ist immer noch schlecht und das Badezimmer stinkt auch immer noch.

Dienstag, 29. Januar 2013

Schwarz-Weiss-Etappe #5-6 || Vergangenheitsgedanken



Ich erinnere mich an dich, wie man sich an sein Lieblingsbuch erinnert. Ich könnte jede deiner Seiten zitieren. Gute Sachen, schlechte Sachen, unsere Abenteuer, unsere Streits. Du stiehlst dich ziemlich oft in meine Gedanken, zugegeben. Doch zu meiner eigenen Überraschung gehst du jedesmal ziemlich schnell wieder, ohne Schmerzen zu hinterlassen, und wirst von Anderen ersetzt. 
Der Unterschied ist, dass du nicht mein Lieblingsbuch bist, dass du es niemals wirklich warst. Ich hab dich gelesen, aber nie diese starkes Verlangen verspürt, dich wieder und wieder zu lesen, öfters das gleiche Kapitel zu überfliegen. 
Die Wahrheit tut immer ein bisschen weh, oder nicht? Nun, die Wahrheit ist, ich habe dich wohl nie so sehr geliebt, wie ich angenommen habe. Vermutlich beruht das sogar auf Gegenseitigkeit. 
Woher sollen wir schon sagen können, ob diese Liebe wirklich echt und stark ist, wenn es die erste Liebe ist, die wir geben können? 
Sobald du merkst, dass du fähig bist noch mehr zu lieben, noch mehr Liebe zu geben, kommt dir alles vorherige lediglich wie eine Schwärmerei vor. 
Doch man sollte niemals bereuen. Ich bereue nicht - Ich habe dem Bereuen abgeschworen. 
Würde ich wünschen, dass es unsere Schwärmerei nie gegeben hätte, dann wäre jetzt die Zeit meiner ersten Liebe, und ich würde jetzt denken, dass sie echt und stark ist - und später bemerken, dass es noch viel echter und viel stärker geht. 
Wäre es nicht so?



Montag, 28. Januar 2013

Schwarz-Weiss-Etappe #3-4 || Fakten über Fakten



Ich war seit fast 4 Monaten nicht mehr zu Hause, habe Anfang Oktober das letzte Mal meine Mutter umarmt und meinen Freund geküsst und mit meiner besten Freundin ein 'Entspannungsbierchen' an der Alster getrunken. Ich wohne in Costa Rica, fliege aber am 15. Juli dieses Jahres wieder zurück nach Deutschland. Dort wohn ich mit meiner Mutter in Hamburg, aber uncool Ghetto-Randgebiet. Vor 3 Wochen haben Freundinnen mir auf der linken Seite einen Sidecut geschnitten (der Rasierer war kaputt). Ich habe mal Klarinette gespielt, war allerdings furchtbar schlecht. Ich tanze Ballett, früher russisch-klassisch, jetzt jazz-klassisch. Ich spreche mittlerweile ziemlich fließend Englisch und Spanisch wird noch. Ich habe vor Abi zu machen aber weiß nicht, was ich studieren oder in welchem Beruf ich arbeiten möchte - um mich zu entscheiden bleiben mir noch 2 1/2 Jahre. Ich vermisse vieles, aber ich will nicht zurück nach Deutschland. Manchmal wünsche ich mir für einen Moment oder ein paar Tage mal wieder in Hamburg sein zu können, aber dauerhaft würde ich es wohl nicht aushalten. In den Herbstferien 2013 habe ich vor mit meiner Kamera nach Berlin und Wien zu fahren, im Frühjahr 2014 dann nach England. Wie ich das bezahlen will, weiß ich selber nicht, aber nicht hinzufahren ist keine Option. Ich glaube an Seelenverwandte. Ich glaube nicht an Gott. Ich fühle mich bedrängt wenn Leute um mich herum die Bibel predigen oder Jesuskreuze mit sich rumschleppen. Ich habe keinen Respekt vor Rassisten und Homophoben Menschen. Ich bin innerlich ruhig und gelassen (geworden). Mein Freund hat am Valentinstag Geburtstag und ist etwa 2 Monate Jünger als ich. Ich lese viel. Ein perfekter Tag ist für mich eingekuschelt in Decken und Kissen, mit einem guten Buch, Tee und möglicherweise Keksen.

Samstag, 26. Januar 2013

Schwarz-Weiss-Etappe #1-2 || Das Kapitol



Ich schiebe mich zwischen den Menschen hindurch, meine Tasche mit der rechten Hand umklammert, und halte Ausschau nach Tauben.
Um mich herum rauschen Busse vorbei und Leute rufen ihre Verkaufsangebote laut aus.
In der Luft hängen tausend verschiedene Gerüche.
Wenn ich Tauben sehe, weiß ich, dass ich es geschafft habe, dann bin ich angekommen.
Aber ich sehe sie nicht.
Ich laufe an einer Häuserecke vorbei und überquere die Straße.
Ich höre Zwitschern. Obwohl - das ist schon kein Zwitschern mehr, das ist schreien.
Mein Blick sucht den Himmel ab, aber dort ist nichts zu sehen. Ich blicke zu den Bäumen und sehe kleine schwarze Vögelchen in ihnen sitzen.


Dienstag, 22. Januar 2013

i am still alive

Mein Internet war nur tot.





*und nein, ich habe die Schwarz-Weiss-Etappe nicht vergessen*

Freitag, 4. Januar 2013

4. Januar || Hände verkrampft, bibbernd und zitternd, dann Grenzen erkannt.




Blogvorstellung von Nevermind!

Bunte Etappe beendet. 11 Bilder, ich hoffe euch haben sie gefallen. Bald kommt die Schwarz-Weiß Etappe auch in kleinen Portionen.

3. Januar || Bunte Etappe #10 - 11




"Ich heule grad wie sonst was. Weil ich alles hasse, einfach alles, und mich sowieso, mich am meisten. Ich sollte aufhören so viel an mich zu denken, weniger auf mich fixiert sein, weniger egoistisch zu sein - immer nur ich, ich, ich ... ich will nicht so anstrengend für andere Menschen sein. Ich versteh mich nicht. Kein Stück. Scheiss auf alles. Einfach egal... Mach dir keine Sorgen, mir geht's gut."
ich an TB.

Er ist der letzte Mensch, dessen Aufmerksamkeit ich erkämpfen will - ich möchte sie geschenkt bekommen, ohne Aufforderung meinerseits. 
Aber nein, sie ist wichtiger. 
Natürlich soll er sich um sie kümmern, aber gleichzeitig soll er ... ja, was? Er soll sich für mich interessieren. Er soll merken, dass es mir nicht gut geht! 
Aber ... irgendwie merkt er es nicht. 
Er merkt es, wenn es ihr nicht gut geht. 
Ja, sie ist die psychisch instabile von uns beiden. Danke, was bin ich bitte? Er weiß doch selbst wie es um mich steht. Na ja, nicht alles - er hat nicht nachgefragt als ich letztens drauf hingewiesen habe, und ich hab mir nicht die Mühe gemacht ihm irgendwas aufzudrängen, was er nicht wissen will. Genau genommen weiß er nicht mal die Hälfte. Und ich bin mir nicht sicher, ob ich es ihm erzählen soll. Ich hab keine Ahnung. All diese Gedanken, diese verdammt negativen und bösen Gedanken, die mir viel zu oft durch den Kopf jagen ... was würde er dazu sagen? Würde er überhaupt etwas sagen? Würde es ihm zu viel werden mit mir und meinen psychischen Macken? Ich wünschte ich hätte Gewissheit.
Ich fühle mich so ersetzbar.
Er hat sie. Auch wenn es nur für drei Tage ist und sie morgen wieder fährt - er hat sie. Er wird auf sie einreden, wie gut und lebenswert das Leben doch ist. Er wird auf sie einreden, wenn es ihr schlecht geht. 
Wird er auch auf mich einreden? Wird er auf mich einreden, sich die Mühe machen, mich hier zu halten? Wenn ich wieder einmal einen meiner Ausraster habe, einen meiner Zusammenbrüche, wird er dann wirklich alles daran setzen, dass ich den nächsten Sonnenaufgang noch mitbekomme?
Oder kommt wieder nur ein trauriger Smiley und die Worte "nicht gut" so wie heute, früher am Tag. 
Danke, wirklich - ein trauriger Smiley und die Bestätigung, dass es "nicht gut" ist hilft ungemein. 
Während du neben ihr sitzt und ab und zu mal meine Nachrichten liest, sitze ich hier und muss mich davon abhalten meine Haut aufzukratzen. 
Du liest, dass es mir schlecht geht, ich sehe wie dein Status zu "online" wechselt, du tippst, ich bekomme den Smiley und die zwei Worte - du bist wieder offline, "letzter Kont. ..." steht da.
Danke. Wirklich, vielen Dank für deine "Liebe". Haha. 

Wie ich merke, dass sie dein Interesse hat - und ich es verliere. 


Und dabei wollte ich doch weniger Drama für 2013 ...

Mittwoch, 2. Januar 2013

Das Leder der Jacke schon rissig und alt || Bunte Etappe #8 - 9

Wir haben einen Platz, der nur uns gehört,
einen geheimen Satz, der nur uns gehört,
und der bleibt für den Rest der Welt unerhört,
damit uns kein Zweifel unseren Wunsch zerstört,
denn einen Wunsch hat jeder frei,
der Druck fällt, Brust schwingt wieder federleicht,
kein Monster mehr, das aus dem Nebel steigt,
mehr Monster werden kommen, doch sie kommen,
erst mit dem Dunst raus am Abend.
Und sollen sie doch kommen, denn wenn sie komm’,
werd’ ich alle erschlagen.
Der erste Stich von der Nadel, wenn sie die Farbe 10 Centimeter über mein Herz sticht,
schmerzt mehr als ich dachte, doch niemals genug, um zu zeigen, wie sehr es mir ernst ist.
Bis dein Name auf meiner Brust fliegt,
Narben beweisen nicht Schwäche,
sondern nur, dass uns keiner kaputt kriegt,
dass uns so schnell niemand mehr klein macht.
Mit dir ist es endlich unendlich einfach.
Erst teilen wir Kippen, dann teilen wir Lippen.
Wir schreiben unsere eigenen Hymnen, wissen, dass unser Leben ein Kinofilm ist,
zwei Stars ohne Make-Up in schwierigem Licht,
Pedal auf das Blech, uns kriegen die nicht.
Der alte Revolver fällt aus dem Bund,
ziel’ auf den Nordstern, Rebellen ohne Grund.
Erst blitzt Licht aus dem Lauf, dann hallt Donner und
alles verstummt.
Neben den Lichtern der Tanke, leuchtet grün Exit in dunkelster Nacht,
doch wir renn’ durch das Loch im Zaun, das nur wir kenn’ zu unserem Platz.
Die haben uns Tag für Tag runtergemacht,
Kampf ist verloren, die Wunden noch nass,
doch wir renn’ durch das Loch im Zaun, das nur wir kenn’ zu unserem Platz.
[Prinz Pi - Unser Platz]






Dienstag, 1. Januar 2013

Bis nach Toulouse || Bunte Etappe #5 - 7

Der Rauch breitet sich aus, legt sich kalt auf meine Haut.
Der Geruch steigt mir in die Nase, dringt bis in mein Gehirn.
Ich genieße diese Stärke, sie benebelt.
Einen Moment lang schließe ich die Augen. Ich sperre alles aus, die Vergangenheit, die Gegenwart, die Zukunft; alles um mich herum verschwimmt und ich fühle mich frei. Alle Probleme, alle negativen Gedanken, die ich mit mir rumschleppe, fallen von mir ab.
Ein Paar Sekunden Frieden.
Danach ist es vorbei. Vorbei ist die Stille in meinem Kopf, der Nebel in meinem Gehirn verflüchtigt sich, alle Probleme klammern sich wieder an mich, die negativen Gedanken beißen sich fest.
Links neben mir spüre ich Bs Arm, Wärme geht von ihm aus. Seine braunen Locken fallen ihm in die Stirn, ich streiche sie zurück und zwirbele sie zwischen zwei Fingern.
Er bläst den Rauch in Kreisen aus seinem Mund, in seinen Augen blitzt dunkles Grün; es ist Grün mit Orangen Flecken.
Meine Probleme sind gar nicht so groß - sie sind leicht aus der Welt zu schaffen, alles was ich brauche ist ein paar Sekunden Frieden.
Einatmen.
Ausatmen.
Einatmen.
Ausatmen.